Heute stand die Corona Pandemie und ihre Auswirkung auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Diskussionen.
In der Plenarsitzung berichtete zunächst Prof. Berner, der die DGKJ gemeinsam mit Prof. Dötsch im Corona ExpertInnenrat der Bundesregierung vertritt, von den Daten, die aus der Erhebung der DGPI über die letzten beiden Jahren erhoben worden sind. Er bedankte sich bei den vielen teilnehmenden Kinderkliniken in Deutschland, durch deren Mitarbeit eine sehr detaillierte Darstellung des klinischen Bildes akuter COVID Erkrankungen sowie des PIMS-TS erreicht werden konnte.
Interessant ist dabei die Dynamik der Daten im Vergleich zwischen den verschiedenen Virusvarianten. Entsprechend DGPI Survey ist z.B. das Risiko eines PIMS-TS in Übereinstimmung mit internationalen Daten nach einer Omikron Infektion erheblich geringer als nach den Vorgängervarianten und liegt bei etwa 1:40.000. Prof. Heininger erläuterte im folgenden Vortrag die Entwicklung der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission und setzte dabei die jeweiligen Empfehlungen noch einmal den Kontext der damals bekannten Daten. Der Ansatz der STIKO sei dabei immer gewesen, dass auch Kinder ebenso wie Erwachsene ein Recht auf Schutz vor einer Infektion und Erkrankung haben, so dass daher entsprechende Impfangebote sinnvoll sind.
Zum Abschluss der Plenarsitzung hat Frau Prof. Ravens-Sieberer die gravierenden Auswirkungen der Corona Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland geschildert, die aus der pandemischen Gefährdungslage für die Kinder und ihre Familien aber auch aus den Effekten der Schutzmaßnahmen einschl. Lockdowns resultierten. Ein weiteres Symposium hat sich danach mit dem Themenkomplex Post-COVID befasst. Phänomene wie Chronic Fatigue waren früher auch nach anderen viralen Erkrankungen bekannt, so dass man in der Rehabilitation dieser Kinder teilweise auf Erfahrungen aus diesen Krankheiten zurückgreifen kann. Die betroffenen Kinder leiden an einem schweren, die Lebensqualität teilweise extrem einschränkenden Krankheitsbild, so dass auch an andere Konzepte wie z.B. eine aufsuchende Rehabilitation gedacht werden sollte, wenn diese Patienten zu anderen Behandlungsangeboten nicht befähigt sind. Ein Erfahrungsaustausch zwischen Post-COVID Ambulanzen und Rehabilitationskliniken ist daher sinnvoll; ein erster Schritt in diese Richtung stellt die Liste der entsprechenden Ambulanzen dar, ebenso auch die gemeinsam erarbeiteten und konsentierten Empfehlungen zu Long-Covid und Post-COVID.
Prof. Dr. Dominik Schneider